SAATEN-UNION und John Deere – eine „Liaison“ für mehr Produktivität
Was haben das Maschinenunternehmen John Deere und das Sortenvertriebsunternehmen SAATEN-UNION gemeinsam? Beide haben Kunden, die von neuen Produkten erwarten, dass diese Produktivität in den Ackerbau bringen. Beide haben Produkt-entwicklungszyklen von mehr als 10 Jahren und müssen daher früh Markttrends erkennen und diese in die Produktentwicklung einfließen lassen.
Genug Gemeinsamkeiten für einen gemeinschaftlichen, umfangreichen Saatversuch, um mit einer präziseren Ablage und besseren Wachstumsbedingungen das Potenzial des hochwertigen Saatgutes bestmöglich zu nutzen.
Seit geraumer Zeit spielt bei John Deere die agronomische Leistungsfähigkeit der Produkte und Serviceleistungen eine wesentliche Rolle bei der Produktentwicklung. Aufgrund der hohen Kundenerwartung an die verbesserte Produktivität der Maschinen werden diese Merkmale auch im Feld und nicht nur in der Konstruktionsabteilung intensiv getestet.
Bei einer oft mehr als 10-jährigen Entwicklungszeit ist es wichtig, Trends früh zu erkennen und zum wesentlichen Teil der Produktentwicklung zu machen. Ein Trend, der seit Jahren ungebrochen ist, ist der Hybridgetreideanbau. Gerste und Roggen weisen schon große Sortenspektren auf, bei Raps gibt es kaum noch Liniensorten und bei Mais, Soja und Zuckerrüben ist die Hybridisierung schon selbstverständlich. Die Vorteile liegen auf der Hand: Hybriden kommen mit stressigen Umweltbedingungen meist besser klar und sind leistungsfähiger.
Im Bereich Hybridweizenzucht ist die SAATEN-UNION bereits seit 1999 aktiv. Im Angebot ist schon heute ein attraktives Sortenspektrum an Hybridweizensorten, die Mehrerträge von 10 % und mehr erreichen.
Neben einem verbesserten genetischen Potenzial kommt es auch immer auf die Agronomie an: Ein optimaler Pflanzenbestand braucht eine perfekte Saat, da die Aufwandmengen an Hybridsaatgut sehr niedrig sind. Für eine erfolgreiche Saat braucht es auch eine ausgefeilte Saattechnik. Dasselbe gilt für erfolgreiche Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen. Damit die Landwirtschaft in Zukunft noch effizienter und nachhaltiger wirtschaften kann, zählt jedes Korn und jeder Tropfen.
Bei den Reihenkulturen verfügt John Deere schon über eine ausgefeilte Technik für die optimale Positionierung der Pflanze. Diese Präzision soll nun auch auf Drillsaaten übertragen werden. Dies waren die Gründe für einen umfangreichen mehrjährigen Feldversuch.
Um die John Deere Saattechnik praxisnah weiterzuentwickeln und die Leistungsfähigkeit der Hybrid- und Liniensorten aufzuzeigen, wurde mit sehr unterschiedlichen Saat-Aufwandmengen und Einbettungsvarianten gearbeitet. Zudem wur
de das gesamte Produktionssystem mit einbezogen: Je spezieller die Sorteneigenschaften und Saatbettbedingungen, desto angepasster müssen die Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen sein. Das daraufhin gemeinsam entwickelte Konzept wird Ableitungen für die landwirtschaftliche Praxis ermöglichen.
Der Versuchsplan umfasste dabei eine Linien- und eine Hybridweizensorte, bis zu fünf Aussaatstärken von 60–320 Körner/m², zwei Düngungsvarianten mit ammonium- bzw. nitratbetontem Dünger und mit Harnstoff sowie drei Wachstumsreglervarianten. In einzelnen Versuchen wurde noch die Reihenweite als Versuchsglied integriert, im Wesentlichen 12,5 cm, 16,5 cm, 25 cm und 33 cm.
In der nächsten Ausgabe werden wir die Ergebnisse vorstellen und diskutieren. Schon vorab: Leistungsfähige, moderne Sorten zeigen großes Potenzial hinsichtlich der Kompensation von Umwelteinflüssen, Bodenbedingungen und Aussaat- bzw. Pflanzenbaumanagement. Eine geeignete Anpassung der Strategien hilft, das Leistungspotenzial maximal auszuschöpfen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern!
Text: Dr. Stefan Kübler und Daniel Husmann | Foto: Anke Boenisch