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Versuche

Sonderprüfung Hybridweizen 2020 (Teil 2)

In der Ausgabe 04/2020 wurden die Ertragsergebnisse einer im Jahr 2019/2020 neu initiierten Leistungsprüfung für Hybridweizen „Sonderprüfung Hybridweizen“ vorgestellt. Ertraglich waren die Hybridsorten der neuen Generation SU Hyvega und SU Hymalaya der leistungsstarken Referenzgruppe aus Linienweizen deutlich überlegen. Doch wie schlugen sie bei Qualität und Wirtschaftlichkeit unter Einbeziehung der Düngungsrestriktion der „Roten Gebiete“?

Sonderprüfung Hybridweizen 2020

In den bisherigen offiziellen Sortenprüfungen wurden Hybridweizenbestände so geführt wie die mitgeprüften Liniensorten. Zwar brachten Hybridweizen deutliche Mehrerträge, blieben aber unter ihren Möglichkeiten. Die Ökonomie war daher oft nicht gegeben.

Die SAATEN-UNION, Europas führender Anbieter für Hybridweizen, rief daher die „Sonderprüfung Hybridweizen“ ins Leben, in der Hybridweizen und Linienweizen sortenspezifisch angepasst verglichen werden.

Es ist Zeit für ein eigenes Hybridweizenprüfsystem

Der erste Hybridweizen HYBNOS 1 wurde 1999 zugelassen und führte im Durchschnitt zu einer Ertragssteigerung von 10 % auf Grenzstandorten – gemessen an den damals leistungsstarken Liniensorten wie Ritmo, Drifter und Dekan. Der genetische Vorsprung des Hybridweizens wurde in den offiziellen Prüfungen bisher nicht ausreichend herausgearbeitet, weil die dortige Bestandesführung dem Hybridweizen nicht gerecht wurde.

Höhere Getreideerträge mit Vereinzelungssaat?

Das hohe Ertragsniveau in der heutigen Getreideproduktion lässt zunächst keine großen Sprünge mehr erwarten. Auch werden die chemischen Möglichkeiten immer begrenzter. Aber in der Verbesserung der Produktionstechnik stecken noch Reserven! Anna Schwinger berichtet von dem Gemeinschaftsversuch der Firmen Horsch Maschinen, HYBRO Saatzucht/SAATEN-UNION und Hanse Agro Beratung.

Weniger ist oft mehr

Wie weit kann man die Saatstärke bei Hybridweizen reduzieren und wie sieht die dazu ökonomisch optimierte Bestandesführung aus? Felicien Bullot, internationaler Produktmanager Hybridweizen, kann zur Beantwortung dieser Fragen auf eine Vielzahl internationaler Versuche zurückgreifen.

Stressresistenz Hybridweizen

Die höhere Leistungsfähigkeit von Hybriden ist seit langem bekannt, auch wenn der physiologische Hintergrund der Heterosis1 bis heute nicht restlos geklärt ist. Spezielle Anbauversuche der SAATEN-UNION belegen eine deutlich bessere Stressstabilität von Weizenhybriden auch nach Frühjahrstrockenheit.

Übersicht

Das Effizienz Saatgut.

Insbesondere auf Stressstandorten und unter für konventionelle Sorten suboptimalen Anbaubedingungen hat sich das Hybridgetreide als effiziente, ertragreiche und vor allem auch ertragsstabile Fruchtart bewiesen. Je schwieriger die Anbaubedingungen, desto größer ist der Ertragsvorsprung.

Dieses gilt vor allem bei ungünstigen Wetter- und Bodenbedingungen, ungünstigen Vorfrüchten, knapper Nährstoffversorgung und erhöhtem Krankheitsdruck. Dieser Vorteil der Hybriden beruht vornehmlich auf dem besonderen Heterosiseffekt, der zu einem ausgeprägteren Wurzelwerk, stärkerer Bestockungsneigung und Blattentwicklung, sowie einem besseren Kompensationsvermögen nach Stresseinwirkung führt. Im Saatgutvertriebsunternehmen Saaten-Union sind Züchterhäuser formiert, die sich seit Jahrzehnten in die Züchtung von Hybridweizen und Hybridroggen und seit einigen Jahren auch Hybridgerste engagieren. Dieses Engagement ist jetzt im internationalen HySEED-Programm intensiviert und gebündelt worden. Die Zuchtziele sind dabei klar definiert durch das, was der Markt in Zukunft fordern wird: Mehr Leistung und Leistungsstabilität, mehr Effizienz. Die Vorteile, die Hybridroggen und -weizen gegenüber Liniengetreide haben, werden wir Ihnen auf diesen Seiten demonstrieren. Aber auch, auf welcher züchterischen Leistung der Mehrwert der Hybriden beruht. Wir sind davon überzeugt: Hybridgetreide ist prädestiniert, Anbaurisiken zu vermindern, die aufgrund des Klimawandels und sich ständig verschärfender politischer Rahmenbedingungen stetig zunehmen.